Sonntag, 4. März 2007

Pink Martini: "Sympathique"



Pink Martini "Sympathique"

Diese CD macht einfach nur Spass! Ein unkategorisierbarer Mix aus Jazz, Latin, House und Retro, - Melodien und Rhythmen aus allen Kontinenten - und dennoch wirkt es wie aus einem Guss. Intelligente Musik ohne aufgesertzte Intellektualität, abwechslungsreich, sowohl für jede Party als auch für das einsame Hören vor der Stereoanlage geeignet.


Werk: 1
Klang: 2

Samstag, 3. März 2007

Freitag, 2. März 2007

Die Züricher Neuinszenierung der Zauberflöte

"Die "Zauberflöte“, die populärste Oper des gesamten Repertoires, feierte im Opernhaus Zürich am 17. Februar 2007 Premiere. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Mozart-Spezialisten Nikolaus Harnoncourt. Für die Inszenierung der Oper zeichnet Martin Kucej, einer der gefragtesten Exponenten des deutschsprachigen Gegenwartstheaters, verantwortlich."
Quelle: 3sat.de

Vorweg: ich war durchaus begeistert von der gestrigen "Zauberflöte". Nun ein par Detailkritiken:


Königin der Nacht: Elena Mosuc
Ich habe sie in dieser Rolle schon besser gehört (DVD mit Welser-Möst ebenfalls aus Zürich), aber sie enttäuschte auch nicht. Schauspielerisch zeigte sie klare Grenzen ihrer Fähigkeiten, gesanglich fehlte mir ein Hauch "Wahn(sinn)". Es war alles ein bischen "brav", glücklicherweise nicht zu brav.
Schulnote: 2

Pamina: Julia Kleiter
Sie gefiel mir ausserordentlich gut, zeigte eine gelungene Mischung aus Stärke und Unsicherheit/Verblüfftheit/Naivität. Gesanglich gab es an ihr nichts auszusetzen, sie zeigte hier darstellerisch die selben Stärken wie beim Schauspiel.
Schulnote: 1

Papagena: Eva Liebau
Als Papagena hat frau ja nicht all zu viel zu tun, was Liebau tat war aber ansprechend und ok, wenn auch nicht exzeptionell. Ihre Stimme gefiel mir, wäre imho interessant sie in einer gröseren Rolle zu sehen/hören
Schulnote: 2

Sarastro: Matti Salminen
Von Salminen war ich etwas enttäuscht. Er war manchmal zu leise, seine Charakterdarstellung liess zu wünschen übrig des öfteren und wirklich ansprechend war im Grossen und Ganzen sein Gesang für mich nicht - allein die "Hallen"-Arie gefiel, da er schön das einfache, ja fast schon gewollt Primitive der Arie rüberbrachte.
Schulnote: 3

Tamino: Christoph Strehl
Hatte anfangs einige Probleme, in der Bildnisarie gab's falsche Töne und ein mehrfaches Suchen des Tempos. Fing sich dann aber in den Dialogen mit Papageno alsbald, und überzeugte im weiteren Verlauf mit einer klangschönen Stimme. Klang manchmal etwas manieriert, was aber wohl Absicht war und gut zu Tamino passte. Hatte vor allem in den Ensembles einige echte Höhepunkte.
Schulnote: 1-2

Papageno: Ruben Drole
Er überraschte mich wirklich positiv. Schon zu Beginn war er schauspielerisch unglaublich spannend anzusehen, auch ohne jede Kostümierung wirkte er wie ein "Vogel" aufgrund von vielfältigster Mimik bis hin zu den "Blicken" seiner Augen. Gesanglich um vom Setzen der Pointen her gibt es vielleicht Bessere, es war aber jederzeit eine Freude Drole zuzuhören und zuzusehen.
Schulnote: 1



Monostatos: Rudolf Schasching
Trotz beindruckenden Aussehens blieb er mir nicht sonderlich in Erinnerung. Gesanglich eher nur Durschnitt.
Schulnote: 3

Die drei Damen: Sandra Trattnigg, Martina Welschenbach, Katharina Peetz
Spielfreudig, schöner Gesang,harmonisch in den Ensembles - was will man mehr. Keine Spitzenleistung, aber dennoch immer wieder eine Freude ihnen zuzusehen.
Schulnote: 2



Dirigent: Nikolaus Harnoncourt
Da gibts für mich nicht viel zu sagen außer "exzeptionell". Phasenweise hörte ich die Zauberflöte völlig neu, und das obwohl das Züricher Opernorchester teils Probleme hatte mit den schnelleren Tempi (und dazu tendierte sich von den Sängern etwas zu entfernen im Rhythmus). Harnonocourt ist es - mit seinen Worten sprechend - imho gelungen eine weitere Zwiebelhautschicht dieses Werkes abzuziehen und uns das darunterliegende Mysterium etwas klarer zu präsentieren.
Schulnote: 1+

Inszenierung: Martin Ku‰ej
Auch wenn es viele Kritiker jetzt schon gibt und noch geben wird: mir gefiel die Inszenierung! Sie war spannend, brachte einiges ans Tageslicht was sonst eher unbemerkt bleibt (etwa die Geilheit Papagenos gemischt mit seiner "Frauen-als-Objekt" Attitüde), und war eine willkommen Abwechslung zu den "Märchenopern"-Inszenierungen der Zauberflöte. In den nächsten Wochen werde ich mir die Aufnahme noch einmal ansehen, und dann mehr zur Inszenierung schreiben, da ich mir im Moment noch keinen endgültigen "Reim" darauf gemacht habe was Neues über das Werk denn nun wirklich gesagt wurde. Das ist wohl auch der Schwachpunkt: ein schlüssiges, zwingendes Konzept scheint nicht vorhanden.

Schulnote: 2


Klanglich gibt es noch zu erwähnen das es einige "Kracher" und leises Knacksen beim Ton gab - ein wenig störend, aber nicht so schlimm das es wirklich nervte.

Eine Details und Betrachtungen zur Inszenierung hier:
http://www.theremin-spielen.de/die-zauberfloete-am-opernhaus-zuerich/2007/03/02/

Werk: 1
Interpretation: 1-2
Klang: 2

Donnerstag, 1. März 2007

John Abercrombie Trio: "Speak of the Devil"

Ob hier tatsächlich vom Teufel gesprochen wird wage ich nicht zu beurteilen, in jedem Fall ist aber viel Feuer in der Musik des John Abercrombie Trios. Eine Idee wechselt die andere ab, sowohl rhythmisch als auch melodisch sind die drei Bandmitglieder stets dabei auf den anderen zu hören und zugleich zu kommentieren bzw. neues einzubringen. Eine Assoziation, ein Gedanke jagt den anderen. So ist das ganze auch kein "Easy listening", wenn ich es auch gerne "neben" der Computerarbeit oder dem Surfen höre, da dieses Album vor Kreativität imho nur so sprüht.. Und mit jedemmal anhören gefällt es mir besser - nun gut, kurz gesagt: eine absolute Empfehlung für Freunde von modernem Jazz


John Abercrombie Trio: "Speak of the Devil"

Werk: 1
Klang: 1

Mittwoch, 28. Februar 2007

TV Tipp "Zauberflöte" Zürich - 3SAT

1. März, 20.00 Uhr, zeigt 3sat eine Live-Aufführung der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" aus dem Opernhaus Zürich.


Königin der Nacht - Elena Mosuc
Pamina - Julia Kleiter
Papagena - Eva Liebau
Sarastro - Matti Salminen
Tamino - Christoph Strehl
Papageno - Ruben Drole

Dirigent - Nikolaus Harnoncourt
Inszenierung - Martin Kušej
Dramaturgie - Beate Breidenbach
Bühnenbild - Rolf Glittenberg

Und ab 18:40 gibt es auf dem ZDF-Theaterkanal auch noch eine Live-Backstage Reportage dazu!

Dienstag, 27. Februar 2007

Interessante Karten ...

... Die hier vom Forscher Gunnar Thompson vorgestellt werden ...



Ein Beispiel:






Dies ist eine römische Karte aus dem Jahre 440. Thompson sieht rechts nicht eine Darstellung Asiens, sondern vielmehr Floridas und den Golf von Mexiko. Und ich muss gestehen es ist nicht das Unlogischte ...

Montag, 26. Februar 2007

Tschaikowsky - Eugen Onegin - MET - Gergiev, Fleming, Hovrostovsky, Vargas

Hier nun eine Nachbesprechung meiner Eindrücke von der Live-übertragung des Eugen Onegin vom 24. 2. auf ARTE.

Ich hatte das Werk zuvor erst einmal (und das eher unaufmerksam) im Radio gehört - umso gespannter war ich auf diesen TV-Abend. Und wurde auch nicht enttäuscht - aber auch nicht restlos begeistert.
Die Oper selbst ist ein höchst faszinierendes Werk, mehr ein Versuch eines Psychogramms "moderner" Menschen von heute (oder doch schon von gestern) als das eine eigentliche Handlung vorangetrieben wird. Die Musik von Tschaikowksy ist vielschichtig und und voller schöner Melodien, wenn auch kein "Gassenhauer" dabei ist.
Insgesamt betrachtet fand ich bei dieser Aufführung den Gesang gut bis sehr gut, das Schauspiel schien mir manchmal darunter zu leiden das die Sänger unsicher schienen was als nächstes zu tun sei. Klanglich war anfangs der To nicht mit dem Bild synchron, später waren zahllose "Störgeräusche" aus dem Zuschauerraum recht lau zu vernehmen, und zugleich der Gesang auf der Bühne teilweise kurzzeitig leiser werdend, was eigentlich bei moderner Tontechnik nicht mehr notwendig sein sollte ...

Die Einzelbewertung der Hauptpersonen:

Dimitri Hvorostovsky (Eugen Onegin):
Anfangs erschien er mir etwas schwächelnd, fing sich dann aber zusehends und lief spätestens ab der Duellszene zu sehr schönem Gesang auf. Letztendlich aber fand ich ihn schauspielerisch eher enttäuschend, die Figur des Onegin brachte er mir nicht näher - es sei den Onegin beschränkt sich darauf sexy zu sein und knackig/hart dreinzuschauen mit gelegentlich enttäuschten Mundwinkeln. Vielleicht ist diese Figur auch nicht mehr ...
Schulnote: 2-



Renée Fleming (Tatjana):
Abgesehen davon das ich ihr das junge Mädchen, den "Backfisch", zu Beginn nicht abnahm (Weder gesanglich noch schauspielerisch) war es eine Freude ihr zuzusehen und zuzuhören. Eine sehr schöne Darbietung, vielleicht auch mit ein wenig mangelndem Tiefgang.
Schulnote: 1-

Ramón Vargas (Lenski):
Er passte für mich perfekt zu Rolle, seine Handlungen und GeEsang waren für mich immer nachvollziehbar und schön anzuhören, in seiner letzten Arie vor dem Tod war seine Darbietung höchst spannnend und faszinierend. Als Lenski erschossen wurde bedauerte ich es kurzzeitig das die Oper "Eugen Onegin" und nicht "Lenski" hiess ;)
Schulnote: 1


Valerie Gergiev (Dirigent):
Einerseits fand ich das Dirigat spannend, andererseits aber auch manchmal sehr zerfahren - es erschien mir manche Melodielinie bewusst "zerhackt" - ich kenne das Werk zuwenig um letztendlich zu beurteilen ob dies sinnvoll ist, gefallen hat es mir aber nicht immer, ja es störte zuweil ...
Schulnote: 3

Inszenierung ( Robert Carsen)
Sehr minimalistisch, fast schon steril wären nicht die Kostüme ... so wird einerseits die Zeitlosigkeit, andererseits die Epochengebundenheit des Stücks gut symbolisiert - auch wenn es manchmal optisch etwas langweilig ist. Selbiges gilt auch für die Personenführung: es passiert selten Aufsehenerregendes, zugleich ist alles stimmig und wirkt irgendwie "zeitlos", manchmal aber eben schon so zeitlos das es langweilig zu werden drohte. Manchmal erschien es mir als ob die Darsteller, wie auch der Chor, nicht sicher wüssten was als nächstes zu tun sei.
Schulnote: 2

Gesamtbewertung:
Werk: 1
Interpretation: 2
Klang: 3

Samstag, 24. Februar 2007

Hinweis für heute Abend!

20: 45 Uhr, auf Arte: Eugen Onegin live aus der MET!

Freitag, 23. Februar 2007

Norah Jones: "Not too late"


Von meiner Frau aus Metz mitgebracht - die neue Norah Jones CD "Not too late". Definitiv besser imho als die beiden Vorgänger von ihr - weg vom allzu lockeren Mainstream hin zu einer Mischung aus Lounge- und Südsaaten-Jazz mit einem kräftigem Hauch Tom Waits. Die Texte sind/wirken sehr politisch und gegenwartsanalysierend, was angenehm auffällt angesichts des andauernden "Love"-Gedudels im Pop-Radio. Die Arrangements wirken manchmal eintönig. Beim zweiten Anhören gefällt diese CD immer besser ... abwarten ob sie mir "ans Herz wächst".

Werk: 2-3
Klang: 2

Alfvén, Hugo: Symphonie No. 4 - Willén

Um diesen Blog vorsichtig wiederzubeleben ... plane ich hier die Aufzeichnung eines grossen Teils meiner Musik-Erlebnisse / Erhörnisse. Insbesondere da ich vorhabe all meine CD's (und später auch DAT's) auf Festplatte zu digitalisieren und auf diesem Wege zugleich zu archivieren. Schaun mer mal :)







Die 1. CD welche digitalisiert & archiviert wurde:

Alfvén, Hugo: Symphony No. 4 "From the outermost Skerries" & Festival Overture op. 52
Halla, Valdimarsson, Edvaldsdottir, Iceland SO, Willén



Zum ersten Mal mache ich die Begegnung mit dem Komponisten Alfvén, aufgrund einer Internet-Empfehlung. Er gilt als "der" Komponist Schwedens nach Franz Berwald.

In seiner 4. Symphonie aus dem Jahre 1919 erzählt er "Die Geschichte zweier junger Menschen. Sie spielt in den Schären, wo im dunklen, stürmischen Nächten, im Mondlicht und bei Sonnenschein die See zwischen den Felsen tobt ...Die Launen der Natur sind nichts weiter als Symbole für das menschliche Herz".
Beim ersten Anhören klang alles recht wirr, eine Mischung aus viel Mahler mit ein wenig Sibelius, Tschaikowsky, Bartok und Wagner dreingestreut. Die (zahlreichen) Forte-Höhepunkte wirkten eher aufgesetzt und unmotiviert - kurz gesagt ich konnte damit nicht viel anfangen.
Beim zweiten Anhören verbesserte sich der Gesamteindruck, die inneren Entwicklungslinien im Werk blieben mir allerdings verborgen bzw. konnte ich sie nicht entschlüsseln. Aber ich entdeckte einige schöne Passagen, vor allem in Verbindung mit den Gesängen der Tenorstimme, welche ein geheimnisvolle Stimmung zu schaffen imstande waren. Insgesamt kein totaler Reinfall, aber auch keine Offenbarung. Die Tonqualität war nicht berauschend, aber ausreichend.

Werk: 4
Interpretation: 3
Klang: 3

Montag, 19. Februar 2007

test 4

blavlbla

Montag, 18. September 2006

Big Brother is not only watching you ...

Nun wird also Big Brother in UK mehr und mehr zur Realität ... nciht nur das dieses Land eine unglaubliche Dichte an überwachungskameras besitzt - nein, nun werden auch per Lautsprecher etwaige "Missetäter" öffentlich verwarnt. Wir kennen wenigstens noch eine Welt ohne ständige Observation, aber unsere Nachkommen?


Big Brother is shouting at you



Big Brother is not only watching you - now he's barking orders too. Britain's first 'talking' CCTV cameras have arrived, publicly berating bad behaviour and shaming offenders into acting more responsibly.


The system allows control room operators who spot any anti-social acts - from dropping litter to late-night brawls - to send out a verbal warning: 'We are watching you'.


Middlesbrough has fitted loudspeakers on seven of its 158 cameras in an experiment already being hailed as a success. Jack Bonner, who manages the system, said: 'It is one hell of a deterrent. It's one thing to know that there are CCTV cameras about, but it's quite another when they loudly point out what you have just done wrong.


'Most people are so ashamed and embarrassed at being caught they quickly slink off without further trouble.



[...]



Mr Bonner said: 'We always make the requests polite, and if the offender obeys, the operator adds 'thank you'. We think that's a nice finishing touch.


'It would appear that the offenders are the only ones who find the audio cameras intrusive. The vast majority of people welcome these cameras.


'Put it this way, we never have requests to remove them.'


[...]



http://www.dailymail.co.uk/pages/live/articles/news/news.html?in_article_id=405477&in_page_id=1770

Mittwoch, 24. Mai 2006

"Sakrileg"

DER GRAL

1. Zugang über die Werke Richard Wagners

Lohengrin

Gral: Der Kelch des letzten Abendmahls und zugleich das Gefäß, in welchem das Blut Christi aufgefangen wurde, als er am Kreuz hing. Vom Gral geht eine Wunderkraft aus, durch welche die Gralsritter nicht altern und unbesiegbar sind. Diese Kraft versiegt nie, da sie alljährlich am Karfreitag erneuert wird. Der Gral wird zusammen mit dem heiligen Speer aufbewahrt, das ist die Waffe, mit der Christus am Kreuz verwundet wurde.

Gralsritterschaft: Von Titurel gegründet. Er hatte die Gralsreliquien von Engeln erhalten. Die Aufgabe der Gralsritterschaft ist es, in Not geratenen Menschen zu helfen. Die Ritter müssen dabei ihre Identität geheim halten.

Gralsburg: Monsalvat (= Montserrat in Spanien?) wird nur von demjenigen gefunden, der vom Gral selbst dazu berufen ist.

Parsifal

Mitleid: Die Gralsritter haben kein Mitleid mit dem an einer unheilbaren Wunde leidenden Gralskönig Amfortas, Titurels Sohn. Sie zwingen ihn, die Gralszeremonie durchzuführen, durch die sein Leben und Leiden weiter verlängert werden. Kundry hatte die Kreuzigung Chrsiti in Jerusalem miterlebt und kein Mitleid mit Christus gehabt. Sie ist seither mit einem Fluch belegt, durch den gezwungen ist, die Gralsritter zu verführen. Zwischendurch versucht sie durch Buße ihre Schuld zu sühnen.

Amfortas: Er versuchte den Zauberer Klingsor zu bekämpfen, durch den die Gralsritter bedroht wurden – aus Rache dafür, dass er von diesen nicht aufgenommen worden war. Aber Amfortas ließ sich von Kundry verführen und vergaß daraufhin seine Sendung. Er verlor dadurch den heiligen Speer und wurde verwundet.

Erlösung: Sie ist nur durch einen „reinen Thoren“ möglich. Das ist Parsifal. Er hat Mitleid mit Amfortas und erkennt während der Vereinigung mit Kundry die Zusammenhänge. Er widersteht ihr, gewinnt den heiligen Speer zurück, heilt Amfortas und wird neuer Gralskönig. Damit erlöst er einerseits Kundry von ihrem Fluch, andererseits errettet er den Gral „aus schmutzbefleckten Händen“.

Richard Wagners Vorlagen

Das waren mittelalterliche Heldenepen, insbesondre „Parzival“ von Wolfram von Eschenbach. Die Oper ist jedoch eine sehr freie Bearbeitung dieses Epos. Bei Wolfram ist der Gral ein Kristall. Daher hat Wagner seine Vorstellung des Grals aus „Perceval“ von Chrestien de Troyes übernommen.

2. Neuere Theorien über den Gral

Es gibt zahlreiche Theorien darüber, was der Gral sein und wo er sich befinden könnte.
Die Tempelritter werden dabei oft ins Spiel gebracht. Das war ein mittelalterlicher Ritterorden, der in den Kreuzzügen eine wichtige Rolle spielte, danach aber vom Papst aufgelöst wurde. Gerade diese Auflösung des Ordens beförderte immer wieder diverse Vermutungen über deren Ursache.

Peter und Johannes Fieback

Sie behaupten, der Gral stammt von Außerirdischen, die ihn Moses übergeben hatten. Es handelt sich dabei um eine Maschine, mit der Manna hergestellt werden konnte. Diese Maschine wurde in der Bundeslade aufgewahrt, von den Templern in den Ruinen des Tempels von Jerusalem wieder gefunden und nach Europa gebracht. Die Autoren identifizieren den Kristall, den Wolfram von Eschenbach in seinem Epos beschrieb, mit dieser Maschine. Seit der Auflösung des Templerordens ist der Gral verschollen.
(Peter und Johannes Fieback: Das Grals-Geheimnis, Herbig-Verlag 1983.)

Henry Lincoln

Seiner Theorie zufolge war Jesus mit Maria Magdalena verheiratet und hatte Nachkommen, die nach Südfrankreich kamen. Von ihnen stammen die Merowinger ab. Der Gral ist somit kein Gegenstand, sondern die Familie der Nachkommen Jesu: San Gral = Sang real (königliches Blut). Diese Theorie liegt auch dem Buch und dem Film „Sakrileg“ zugrunde.
(Henry Lincoln et al.: Der heilige Gral und seine Erben, Lübbe-Verlag 1987.)

Michael Hesemann

Er identifiziert den Gral mit dem Santo Caliz, einem Kelch, der in der spanischen Stadt Valencia aufbewahrt wird. Dort gibt es bis heute eine entsprechende Bruderschaft. Der Santo Caliz besteht aus einem kleinen Achatbecher, der tatsächlich aus der Zeit Christi stammen könnte. Im Mittelalter wurde mittels Edelmetallmontierungen daraus ein Kelch gefertigt.
(Michael Hesemann: Die Entdeckung des heiligen Grals, Pattloch-Verlag 2003.)

Einige weitere Orte, an denen der Gral vermutet wird/wurde:
- Rennes-le-Château
- Rosslyn Chapel
- Wiener Schatzkammer


3. Das Buch/der Film „Sakrileg“

Warum erweckt „Sakrileg“ so große Aufmerksamkeit?
Großes Interesse am Thema „Gral“ bis heute. Das erkennt man auch anhand der vielen verschiedenen Theorien, die darüber kursieren. Wenn man bei Amazon das Suchwort „Gral“ eingibt, werden über 240 Titel angezeigt.
Die geheimnisvolle Gemeinschaft der Prieuré de Sion.
„Sakrileg“ ist einfach eine spannende Geschichte – ein Krimi, der mit der Suche nach dem Gral verknüpft ist, wobei verschlüsselte Hinweise auf berühmten Gemälden und mysteriöse Symbole in mittelalterlichen Kirchen eine Rolle spielen.

Ist der Protest der (v. a. katholischen) Kirche gerechtfertigt?
Es wird zwar behauptet, dass Jesus und Maria Magdalena gemeinsame Kinder hatten. Aber das Erlösungswerk Jesu wird dadurch in diesem Werk nicht angezweifelt.
Die Fortsetzung von Lincolns Theorie, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben sei, sondern danach noch weitergelebt habe, hat nicht in „Sakrileg“ Eingang gefunden.
Das Opus Dei spielt in der Handlung eine äußerst zwiespältige Rolle.
Hinweis auf das Konzil von Nizäa und darauf, dass viele Traditionen innerhalb der christlichen Kirchen nicht direkt auf Christus zurückgehen, sondern erst in den ersten Jahrhunderten nach seinem Tod und im Mittelalter entstanden sind.
Die Geschichte aus der Kindheit des Protagonisten, der in einen Brunnen gefallen war und in völliger Einsamkeit und Hilflosigkeit in Gott die einzige Hoffnung gefunden hatte, wirkt hingegen versöhnlich mit dem Christentum.

Resümee: Auch ohne die Proteste der Kirche hätte das Buch/der Film „Sakrileg“ genug Erfolg. Es wird dadurch die Aufmerksamkeit höchstens noch gesteigert. Schadet sich die Kirche durch ihre Haltung? Einerseits erscheint die Kirche wieder einmal „total uncool“, andererseits kann man ihr zugestehen, dass sie zu verhindern versucht, dass die christlichen Glaubensinhalte ins Beliebige abgleiten.

Donnerstag, 18. Mai 2006

9/11 ... die Verwirrung geht weiter

Das Pentagon hat weitere Teile des Überwachungskamera-Videos veröffentlicht das den Aufprall der Boeing 757 in Pentagon zeigen soll. Unten der Film, der Aufprall erfolgt bei ca. 0:25 Sekunden Filmdauer. eine Sekunde zuvor sieht man auch das herannahende "Flugzeug":




Also ich weiss ja nicht was das ist was da ins Pentagon einschlägt, aber eine Boeing 757 ist es imho nicht ... hier ein Bild zur Veranschaulichung der Grösse des Flugzeugs: