Mittwoch, 3. Mai 2006

Die Macht der Energie

Ein sehr interessanter Artikel von Ulrich Speck im Kosmoblog der "Zeit": "Die Macht der Energie"



3 Kommentare:

ferdi1 hat gesagt…

Ja, das tatsächlich ein sehr interessanter Beitrag... Vor allem, weil es Beobachtungen zusammenfasst und auf den Punkt bringt, die man in der letzten Zeit machen konnte. So gesehen bekommt vieles einen logischen Zusammenhang.
Man darf auf die weiteren Entwicklungen gespannt sein, sie werden das Leben auf der Erde in großem Maße beeinflussen...

Iran/Mittlerer Osten: Freilich sind es die reichen Erdölvorkommen, die - neben dem Israel-Problem - der Grund sind, warum sich der Westen so für diese Region interessiert. Und der Iran macht derzeit den Eindruck, als ob er austarieren will, wie weit er Handlungsspielraum hat. Sind die USA trotz der ungelösten Lage im Irak tatsächlich bereit, im Iran militärisch vorzugehen? Oder ist das nur Drohszenario?

Südamerika: Über den Dollarimerialismus haben wir im Zusammenhang mit Chomsky lang diskutiert - umso erstaunlicher (wenn auch nicht überraschend) ist es, dass sich hier deutlich Widerstände gegen die USA zeigen. Man hat also hier die Abhängigkeit der USA von Energieimporten als Druckmittel erkannt! Chavez hat das nützt das sehr aus. Auch hier werden die weiteren Entwicklungen spannend, auch was die anstehenden Wahlen bringen werden, zb. in Peru.

Instabilität der Energieexportierenden Länder: hat die Instabilität, die es im Mittleren Osten und Südamerika gibt tatsächlich mit dem Energieexport zu tun oder hat das andre Gründe? Russland scheint mir weniger instabil, zumindest solang Putin regiert (obwohl es viele ungelöste Probleme gibt, was die sozialen Probleme betrifft, Kriminalität, Kaukasus etc.)

Energieimportierende Länder: Hat man irgendwelche Chancen aus dieser Abhängigkeit herauszukommen, durch alternative Energiequellen, vielleicht sogar durch Energiesparen?? Insofern ist das Kyoto-Abkommen betreffend CO2-Ausstoß vielleicht sogar hilfreich, um auch aus der Abhängigkeit zu entkommen. Ich weiß nicht ob es hier eine Lösung geben kann und welche. Und stehen wir tatsächlich vor einer Renaissance der Atomenergie? Es wird viel darüber gesprochen, einiges ist in Planung, aber wie viel wird verkirklicht werden? Denn das Problem der hohen Kosten und der Endlagerung bleiben bestehen, auch wenn man die Sicherheitsfrage ausblendet, im Vertrauen darauf, das westliche Reaktoren sicherer sind als östliche à la Tschernobyl. (bitte nich missverstehen: ich hab dieses vertrauen nicht!)
Wie gesagt, ein spannendes Thema und die weiteren Entwicklungen werden unser aller Leben prägen, denke ich.

Shu'Gi hat gesagt…

Sind die USA trotz der ungelösten Lage im Irak tatsächlich bereit, im Iran militärisch vorzugehen? Oder ist das nur Drohszenario?

Ich denke das da die Verschwörungstheoretiker (siehe "Verschwörungs-Blubbereien") tatsächlich recht haben - ein Teil der Mächtigen in Politik und Militär wollen den Iran angreifen, ein anderer Teil wehrt sch massivst dagegen. Und die nächsten Wochen entscheiden wohl darüber wer die Oberhand behält. Bedenklich ist vor allem das sowohl der Präsident der USA als auch der des Irans sich im göttlichen Auftrag sehen und beide davon ausgehen das die Apokalypse bald eintritt ...

Man hat also hier die Abhängigkeit der USA von Energieimporten als Druckmittel erkannt! Chavez hat das nützt das sehr aus. Auch hier werden die weiteren Entwicklungen spannend, auch was die anstehenden Wahlen bringen werden, zb. in Peru.

Ja, es könnte sich tatsächlich ein linkes Staatenbündnis bilden - nach dem Ostblock der Südblock ;)
Aber die Amerikaner erkennen nun auch langsam ihre Abhängigkeit - abwarten wie schnell sie umstellen, trotz aller Untergangsrhetorik sind die USA immer noch sehr flexibel und opferbereit imho (viel flexibler als das römische Reich am Ende mit dem die USA gerne verglichen werden).

Instabilität der Energieexportierenden Länder: hat die Instabilität, die es im Mittleren Osten und Südamerika gibt tatsächlich mit dem Energieexport zu tun oder hat das andre Gründe? Russland scheint mir weniger instabil, zumindest solang Putin regiert (obwohl es viele ungelöste Probleme gibt, was die sozialen Probleme betrifft, Kriminalität, Kaukasus etc.)

Ich weiss nicht ob Russland hier als Vergleich taugt, im Vergleich zu den anderen Ländern hat es eine vollkommen andere Geschichte die aufgrund jahrhundertelanger Kontinuität imho weitaus mehr den Zusammenhalt und die Stabilität fördert als bei den "Zufalls"-Staaten im Nahen Osten und Südamerika.

Energieimportierende Länder: Hat man irgendwelche Chancen aus dieser Abhängigkeit herauszukommen, durch alternative Energiequellen, vielleicht sogar durch Energiesparen?? Insofern ist das Kyoto-Abkommen betreffend CO2-Ausstoß vielleicht sogar hilfreich, um auch aus der Abhängigkeit zu entkommen. Ich weiß nicht ob es hier eine Lösung geben kann und welche. Und stehen wir tatsächlich vor einer Renaissance der Atomenergie? Es wird viel darüber gesprochen, einiges ist in Planung, aber wie viel wird verkirklicht werden? Denn das Problem der hohen Kosten und der Endlagerung bleiben bestehen, auch wenn man die Sicherheitsfrage ausblendet, im Vertrauen darauf, das westliche Reaktoren sicherer sind als östliche à la Tschernobyl. (bitte nich missverstehen: ich hab dieses vertrauen nicht!)

Laut neueren wissenschaftlichen Untersuchungen (in der "Zeit" gelesen) in Deutschland können bis zu einem Drittel der Energiekosten bereits mit heutiger Technik und geändertem Verhalten eingespart werden. Da besteht also ein riesiges Potential.

Die Kernergie bringts imho definitiv nicht, sie ist einfach nicht rentabel. Aber die Lösung kenn ich auch nicht *g* (am sinnvollsten scheint noch ein Mix aus Energiesparen, riesige Solarkraftwerke in Südeuropa und die ganzen Felder auf denen heute überschüssige Lebensmittel angebaut werden mit "Treibstoffpflanzen" bestücken)

ferdi1 hat gesagt…

Zitat: >>Ich weiss nicht ob Russland hier als Vergleich taugt, im Vergleich zu den anderen Ländern hat es eine vollkommen andere Geschichte die aufgrund jahrhundertelanger Kontinuität imho weitaus mehr den Zusammenhalt und die Stabilität fördert als bei den "Zufalls"-Staaten im Nahen Osten und Südamerika.<<

Ich wollte hier ja gar keinen Vergleich starten, sondern nur eine Aussage, die der Artikel getroffen hat, nämlich dass Erdölexportierende Länder politisch instabil sind, näher erörtern. Also ob der Autor gemeint hat, dass diese Instabilität mit dem Ölexport zu tun hat, oder ob er was andres gemeint hat. Und wenn ja, inwiefern? Mit dem Beispiel Russlands wollte ich genau das ausdrücken, was du meintest: es ist ein eigener Fall und daher mit andern ölexportierenden Ländern schwer vergleichbar...